Bestattungszeremonien

Katholische Bestattung

Das christliche Verständnis, nach dem das Leben mit dem Tod nicht beendet ist, sondern die Auferstehung in Jesus Christus zu erwarten ist, bildet die Grundlage der katholischen Bestattungsriten. Für Gemeindemitglieder ist eine Bestattung durch Geistliche sowie die Begleitung durch Geistliche und Pastoralreferenten, Gemeindereferenten oder Diakone möglich. Dabei wird unter anderem der Rosenkranz gebetet, ein spezielles Totengebet wird zelebriert, die kirchliche Zeremonie endet mit dem Requiem. Darüber hinaus wird traditionell eine Krankensalbung am Sterbebett angeboten. Nach sechs Wochen wird in der Gemeindekirche das sogenannte Sechswochenamt gehalten.

Evangelische Bestattung

Auch die evangelische Bestattung basiert auf dem Auferstehungsgedanken. Zusätzlich zum letzten Abendmahl am Sterbebett ist eine Aussegnungsfeier vorgesehen. Bei den Protestanten spielt der Gemeindeaspekt eine besondere Rolle, daher ist auch eine stärkere Mitgestaltung des Gottesdienstes mit individuellen Beiträgen möglich. Am Folgesonntag der Beisetzung wird den Verstorbenen der Kirchengemeinde im Gottesdienst noch einmal gedacht. Dabei werden die Namen der Verstorbenen verlesen, es folgt ein Trostwort. Das Ende des Abschieds ist ein von der Gemeinde im Stehen gesprochenes Gebet.

Muslimische Bestattung

Die muslimische Bestattungskultur ist geprägt von zahlreichen Ritualen. Die verstorbene Person wird dabei ohne Sarg nur im Leinentuch beigesetzt. Inzwischen bieten immer mehr Friedhöfe in Deutschland speziell angelegte Grabfelder, in denen dieser Brauch gepflegt werden kann. Wenn der Tod eingetreten ist, wird der Leichnam gewaschen. Im Anschluss daran wird ein Totengebet gesprochen und die verstorbene Person wird in ein weißes Leinentuch gehüllt. Bevor die Trauergäste zum Grab gehen, erfolgt eine Freisprechung von allen Sünden.

Auf dem Friedhof wird der ins Leinentuch eingehüllte Leichnam dann in das Erdgrab gehoben, mit dem Gesicht nach Mekka zur Kaaba gerichtet. Im Islam ist die Kaaba das „Haus des Gottes“ und damit das zentrale Heiligtum. Am Ende der Zeremonie werden über die verstorbene Person Holzbretter gelegt und das Grab wird mit Erde geschlossen.

Jüdische Bestattung

In der jüdischen Religion ist der Tod das Ende des Lebens, daher sollte die Bestattung möglichst zeitnah erfolgen. Der Abschied von einem verstorbenen Menschen verläuft in mehreren Phasen. Im Anschluss an die Grablegung wird eine spezielle Trauerzeit eingehalten: Zuerst die ersten sieben Trauertage, danach ein weiterer Trauermonat, am Ende folgt das Trauerjahr. Nach Ablauf der Trauerzeit finden sich die Hinterbliebenen zu einem jährlichen Gedenken zusammen. Während des Trauerjahres bleibt das Grab mit Erde bedeckt, danach wird ein Gedenkstein eingesetzt. Die Grabfrist auf einem jüdischen Friedhof kennt keine zeitliche Begrenzung.

Weltliche Bestattung

Auch wenn die verstorbene Person keiner Religion angehörte, bedeutet das nicht, dass auf eine Trauerfeier verzichtet werden muss. Doch wird hier in Regel auf religiöse Rituale verzichtet, dafür sind andere, weltliche Zeremonien möglich, die ebenso wie die Musik individuell gewählt werden können.

So steht bei einer nicht konfessionellen Trauerfeier die Trauerrede im Zentrum des Ablaufs, der weitgehend frei festgelegt werden kann. Selbstverständlich unterstützen wir Sie bei der Planung und Ausarbeitung Ihrer Ideen. Zum Beispiel ist es durchaus üblich, dass einer oder mehrere Angehörige oder Freunde der verstorbenen Person das Wort ergreifen. Die Grundlage für den Text eines professionellen Redners bilden die Schilderungen der Angehörigen. In einem Vorgespräch wird er ein persönliches Verständnis für das Umfeld des Verstorbenen entwickeln und dann in der Rede mit viel Feingefühl vorgehen. 

Nach der Trauerfeier geleitet die Trauergemeinde den Sarg oder die Urne zum Grab. Angehörige und Freunde können noch einmal letzte Worte sprechen, anschließend kann kondoliert werden.